| Dazu der
    Bundesgerichtshof (BGH), Urteil vom 29.11.1989 - IV b ZR 16/89
      -  Zum Sachverhalt: 
      Der im Jahre 1967 geborene Kl. ist der eheliche Sohn des
      Bekl. Seit der Scheidung der Eltern im Jahre 1977 lebt er bei seiner Mutter in Frankfurt.
    Zuletzt zahlte der Beklagte für ihn vereinbarungsgemäß monatlich 425 DM Unterhalt. Im
    Frühsommer 1987 beendete der Kl. seine Schulausbildung mit dem Abitur. Von Juli 1987 bis
    Ende September 1988 leistete er Wehrdienst in Wetzlar. Anschließend nahm er ein
    Hochschulstudium auf. Als der Wehrdienst begann, stellte der Beklagte die Unterhaltszahlungen
    ein. Der Kl. ließ ihn am 7. 8. 1987 durch einen Rechtsanwalt zur Zahlung von monatlich
    135 DM als der Differenz zwischen dem bisher gezahlten Unterhalt von 425 DM und seinem
    Wehrsold von 290 DM auffordern. Die Mahnung blieb ohne Erfolg. Mit der daraufhin erhobenen
    Stufenklage, deren Auskunftsstufe erledigt ist, nimmt der Kl. den Bekl. für die Zeit des
    Wehrdienstes, und zwar ab August 1987, auf Unterhalt in Anspruch. In dieser Zeit betrugen
    die monatlichen Nettoeinkünfte des Bekl. rund 2800 DM und die der Mutter rund 3600 DM.  Vor dem AG - FamG - hat der Kl. monatlich 183 DM Unterhalt
    verlangt. Er hat seinen monatlichen Unterhaltsbedarf anhand der Summe der Einkünfte
    beider Eltern nach Gruppe 9 der Düsseldorfer Tabelle einschließlich eines
    Volljährigenzuschlags mit 910 DM angenommen und geltend gemacht, dieser Bedarf erhöhe
    sich durch Fahrtkosten zwischen seinem Einsatzort Wetzlar und der beibehaltenen Wohnung
    bei der Mutter in Frankfurt um 100 DM auf monatlich 1010 DM. Davon hat er den Wehrsold von
    290 DM und 300 DM als Wert der sonstigen Leistungen der Bundeswehr (Verpflegung usw.)
    abgesetzt und ist so auf einen ungedeckten Restbedarf von monatlich 420 DM gekommen, wovon
    der Bekl. anteilig nach den Erwerbsverhältnissen der Eltern (§ 1606 III 1 BGB) monatlich
    183 DM tragen müsse. Das AG hat die Klage abgewiesen, weil der Unterhaltsbedarf des Kl.
    durch die Leistungen der Bundeswehr gedeckt sei. Im Berufungsverfahren hat der Kl. seinen
    nicht gedeckten Unterhaltsbedarf, und zwar für Wohnung und Kleidung, nunmehr mit
    monatlich 150 DM angegeben und gemeint, in dieser Höhe sei ihm allein der
      Bekl.
    unterhaltspflichtig. Eine Barunterhaltspflicht auch der Mutter scheide aus, da
    er, soweit der Dienst es zugelassen habe, an den Wochenenden und auch sonst nahezu jeden
    Tag nach Frankfurt zurückgekehrt sei und dort seine Freizeit verbracht habe; die Mutter
    habe ihn wie früher betreut und versorgt. Weil er mit der Mahnung vom 7. 8. 1987 nur
    monatlich 135 DM verlangt und vor dem AG eine höhere Unterhaltsforderung erst im Februar
    1988 erhoben habe, hat er die jetzt errechneten Monatsbeträge von 150 DM nur für die
    Zeit von März bis September 1988 zugrunde gelegt, für die davor liegenden Monate August
    1987 bis Februar 1988 hingegen nur jeweils 135 DM angesetzt. Er hat demzufolge nur noch
    insgesamt 1955 DM nebst Zinsen verlangt. Das OLG hat das erstinstanzliche Urteil abgeändert und den
    Bekl. unter Zurückweisung der weitergehenden Berufung verurteilt, für die Zeit von
    August 1987 bis September 1988 an den Kl. 840 DM nebst Zinsen zu zahlen. Die Revision des
    Bekl. führte zur Klageabweisung.  Aus den Gründen: 
    I. Das BerGer. führt aus, die Leistungen der
    Bundesrepublik Deutschland hätten den Unterhaltsbedarf des Kl. während des Wehrdienstes
    zwar weitgehend, jedoch nicht in vollem Umfange abgedeckt, so daß ein von den Eltern zu
    tragender Restbedarf verblieben sei.  Als Wehrpflichtiger habe der Kl. freie Unterkunft und
    Verpflegung, kostenlose Heilfürsorge sowie freie Wochenendheimfahrten erhalten, auch sei
    ihm Dienstkleidung gestellt worden. Für verbleibende Bedürfnisse, insbesondere
    Taschengeld, musische und kulturelle Bedürfnisse, weitere Heimfahrten, Zivilkleidung und
    Urlaub habe er einen Wehrsold von monatlich 290 DM erhalten. Damit werde in einfachen und
    mittleren Verhältnissen der gesamte notwendige Bedarf gedeckt, so dass in der Regel ein
    weiterer Unterhaltsbedarf nicht bestehe. Eine andere Beurteilung sei jedoch geboten, wenn
    sich die Eltern, wie hier, in außerordentlich günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen
    befänden und der Sohn noch keine eigene Lebensstellung begründet habe, sich seine
    Lebensstellung mithin noch nach derjenigen der Eltern bestimme. Nach der Rechtsprechung
    des BGH behielten volljährige, außerhalb des Elternhauses studierende Kinder die von den
    Eltern abgeleitete Lebensstellung. Für die Zeit des Wehrdienstes könne jedenfalls dann
    nichts anderes gelten, wenn dieser sich - wie hier - zwischen Schule und weitere
    Ausbildung einschiebe. Das BerGer. hat es als unergiebig angesehen, für die Bemessung des
    ungedeckten Unterhaltsbedarfs die Leistungen der Bundeswehr zu monetarisieren.
    Maßgeblich sei vielmehr, wie sich diese Leistungen aus der Perspektive des
    Unterhaltsberechtigten bedarfsdeckend auswirkten und ob ein weitergehender, an dem
    sozialen Maßstab der Eltern zu messender Bedarf verbleibe. Danach könne die Situation
    des Wehrpflichtigen mit derjenigen eines nicht am Wohnort der Eltern studierenden Kindes
    verglichen werden, dessen Bedarf nach dem vom BerGer. ständig angewandten Regelwerk der
    Düsseldorfer Tabelle in Frankfurter Praxis bis Ende 1988 mit monatlich 800 DM
    veranschlagt worden sei. Demgegenüber sei der tabellarische Bedarf des volljährigen Kl.
    auf der Basis der zusammengerechneten Einkünfte der Eltern zuzüglich
    Volljährigenzuschlag mit 910 DM monatlich zu bemessen, liege also bereits um 110 DM
    monatlich darüber. Mindestens weitere 40 DM an zusätzlichem Bedarf ergäben sich aus den
    häufigen Fahrten zur Wohnung der Mutter, wo der Kl. seinen sozialen Mittelpunkt
    beibehalten habe; zu diesem Zweck habe er - entsprechend dem sozialen Status seiner Eltern
    - ein Kraftfahrzeug vorgehalten. Von dem monatlichen Mehrbedarf von 150 DM müsse der
    Bekl. nach den Einkommensverhältnissen beider Eltern monatlich 60 DM tragen. Daraus
    ergebe sich für die Gesamtzeit ein Unterhaltsanspruch von (60 DM x 14 =) 840 DM.  II. Gegen diese Ausführungen wendet sich die Revision zu
    Recht.  1. Nach §§ 1601 ff. BGB sind Verwandte in gerader Linie
    verpflichtet, einander Unterhalt zu gewähren (§ 1601 BGB). Anspruchsberechtigt ist nur,
    wer außerstande ist, sich selbst zu unterhalten (§ 1602 I BGB). Das Maß des zu
    gewährenden Unterhalts bestimmt sich nach der Lebensstellung des Bedürftigen
    (angemessener Unterhalt); der Unterhalt umfasst den gesamten Lebensbedarf (§ 1610 I, II
    BGB).  2. Der Kl. ist nicht anspruchsberechtigt, weil sein Vortrag
    nicht ergibt, dass er während des Wehrdienstes außerstande war, sich selbst zu
    unterhalten.  a) Nach § 31 S. 2 SoldG hat für das Wohl des Soldaten,
    der auf Grund der Wehrpflicht Wehrdienst leistet, der Bund zu sorgen. Der wehrpflichtige
    Soldat hat Anspruch auf Geld- und Sachbezüge sowie Heilfürsorge nach Maßgabe besonderer
    Gesetze (§ 30 I 1 SoldG). Dabei handelt es sich um die Sicherstellung seines Unterhalts
    (Scherer-Alff, SoldG, 6. Aufl., § 30 Rdnr. 1). Die Bezüge sind näher bestimmt in den
    §§ 1 ff. des Wehrsoldgesetzes - WSG - i. d. F. der Bekanntmachung vom 20. 2. 1978, BGBl
    I, 265, mehrfach geändert. Danach erhält der Wehrpflichtige während seiner Dienstzeit
    Wehrsold sowie eine besondere Zuwendung im Monat Dezember, Verpflegung, Unterkunft,
    Dienstkleidung und Heilfürsorge. Der tägliche Wehrsold betrug in den Jahren 1987 und
    1988 für den Grenadier 9,50 DM, für den Gefreiten 11 DM und für den Obergefreiten 11,90
    DM (Wehrsoldtabelle, Anlage zu § 2 I WSG i. d. F. des Art. 1 Nr. 7 des Zwölften Gesetzes
    zur Änderung des Wehrsoldgesetzes vom 19. 12. 1986, BGBl I 2550), die besondere Zuwendung
    belief sich auf 340 DM (§ 7 II 1 WSG i. d. F. des Art. 1 Nr. 5 lit. a des Gesetzes vom
    19. 12. 1986). Die Verpflegung wird als Gemeinschaftsverpflegung unentgeltlich
    bereitgestellt. Für die Tage, an denen der Soldat von der Teilnahme an der
    Gemeinschaftsverpflegung befreit ist, erhält er ein Verpflegungsgeld in Höhe des
    Betrages, den Berufssoldaten u. Soldaten auf Zeit für die Teilnahme an der
    Gemeinschaftsverpflegung zu entrichten haben. Für die Dauer des Erholungsurlaubs wird der
    doppelte Betrag des Verpflegungsgeldes gewährt (§ 3 WSG i. d. F. des Art. 1 Nr. 3 des
    Gesetzes vom 19. 12. 1986). Unterkunft und Dienstbekleidung werden unentgeltlich
    bereitgestellt (§§ 4, 5 WSG), die Heilfürsorge besteht in unentgeltlicher
    truppenärztlicher Versorgung (§ 6 WSG). Zudem erhält der Soldat einen Freifahrtschein
    der Deutschen Bundesbahn für seine Fahrten zwischen der Kaserne und dem Heimatort (vgl.
    Heiß-Heiß, Die Höhe des Unterhalts von A-Z, 2. Aufl., S. 195, Stichwort:
    Wehrpflichtiger).  b) Zahlreiche Stimmen in Rechtsprechung und Schrifttum
    nehmen an, dass diese Leistungen für die Dauer der 15monatigen Dienstzeit den gesamten
    Lebensbedarf des Wehrpflichtigen decken, der durch die besondere Situation des
    kasernierten jungen Soldaten geprägt werde... Bei den als auskömmlich
    angesehenen unterhaltssichernden Leistungen der Bundesrepublik Deutschland besitze der
    Wehrpflichtige eine eigene Lebensstellung i. S. des § 1610 I BGB (so insbesondere OLG
    Düsseldorf, FamRZ 1989, 91 f.).  Die Gegenmeinung kommt zwar im Regelfall ebenfalls nicht zu
    einem Anspruch des Wehrpflichtigen gegen seine Eltern auf (ergänzenden) Unterhalt, weil
    im allgemeinen der Unterhaltsbedarf des Soldaten durch die Leistungen der Bundesrepublik
    gedeckt sei. Sie will aber von dieser Beurteilung abweichen, wenn sich die Eltern des
    Wehrpflichtigen in (besonders) günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen befinden und er,
    bevor er den Wehrdienst antrat, noch keine eigene Lebensstellung begründet hatte. In
    einem solchen Fall, wie ihn das BerGer. auch hier annimmt, soll sich das Maß des
    Unterhalts für den Wehrdienst oder Ersatzdienst Leistenden wie für ein volljähriges,
    auswärts studierendes Kind noch aus einer von den Eltern abgeleiteten Lebensstellung
    ergeben. Ein solcherart noch an den günstigen wirtschaftlichen Verhältnissen der Eltern
    ausgerichteter Unterhaltsbedarf könne den Wert der Leistungen, die die Bundeswehr
    erbringt, übersteigen, so dass die Eltern den ungedeckten Unterhaltsbedarf noch zu
    befriedigen hätten. Wer als unterhaltsabhängiger junger Mann, wenn er nicht bei der
    Bundeswehr wäre, einen Anspruch auf gehobene Unterhaltszuwendungen hätte, brauche sich
    für seine Lebensbedürfnisse nicht mit den Leistungen der Bundeswehr zu begnügen, die
    nach Art und Umfang an eher durchschnittlichen Maßstäben orientiert seien. Es könne
    vielmehr erwarten, dass er von dem unterhaltspflichtigen Elternteil einen weiteren
    Unterhaltsbeitrag erhalte, der ihn in die Lage versetze, auch als Soldat den
    Lebensstandard nach der elterlichen Lebensstellung i. S. des § 1610 I BGB zu wahren.  c) Für die danach allein unterschiedlich beurteilten
    Fälle, in denen die wirtschaftliche Lage der Eltern des Wehrpflichtigen
    überdurchschnittlich günstig ist und er bis zum Antritt des Wehrdienstes noch keine
    eigene Lebensstellung begründet hatte, führt keine der beiden dargestellten
    Beurteilungen zu stets billigenswerten Ergebnissen.  Die Auffassung, die etwa gleichaltrigen, kasernierten und
    von der Bundeswehr versorgten Wehrpflichtigen hätten deshalb notwendig eine einheitliche
    Lebensstellung, beachtet nicht hinreichend, dass die Kaserne, wenn die Grundausbildung
    beendet ist, heute nicht mehr in gleichem Maße den Lebensmittelpunkt der jungen Soldaten
    bildet, wie das unter den wesentlich anderen Wehrdienstbedingungen der früheren Deutschen
    Wehrmacht der Fall gewesen sein mag. Die jedermann zugängliche Erfahrung zeigt vielmehr,
    dass die Wehrpflichtigen nach Dienstschluss weithin die Kaserne verlassen. Üblicherweise
    fahren sie über das Wochenende mit dem Freifahrtschein der Bundesbahn nach Hause.
    Darüber hinaus verbringen diejenigen, die heimatnah stationiert sind, häufig auch an den
    übrigen Wochentagen, soweit der Dienst es erlaubt, die Zeit vom Spätnachmittag bis zum
    frühen nächsten Morgen nicht in der Kaserne ("Heimschläfer). Diese Soldaten
    kommen also zum Dienst wie ein Berufstätiger zur Arbeit; nach Dienstschluss verlassen sie
    die Kaserne wie andere Männer den Werkplatz oder das Büro. Unter solchen Umständen kann
    nicht durchgängig davon ausgegangen werden, dass die Kasernierung den Unterhaltsbedarf
    der Soldaten einheitlich prägt. Sie bestimmt ihn während der Dienststunden, außerhalb
    davon jedoch nicht mehr notwendig. Verlassen Soldaten die Kaserne, kehren sie regelmäßig
    in ihre gewohnte Umgebung außerhalb der Bundeswehr zurück. Sie leben vielfach im
    Elternhaus, haben weiter den bisherigen Umgang und setzen das frühere Freizeitverhalten
    fort (Sport und Besuch sportlicher Veranstaltungen, Befriedigung musischer und sonstiger
    kultureller Bedürfnisse, Geselligkeit, Gaststättenbesuche usw.). Dies und die
    Beibehaltung bisheriger, an den Verhältnissen im Elternhaus ausgerichteter Ansprüche an
    Ernährung und (Freizeit-) Kleidung stehen nach Ansicht des Senats der Auffassung
    entgegen, dass alle wehrpflichtigen Soldaten eine in jeder Hinsicht einheitliche
    Lebensstellung haben. Vielmehr setzt sich bei einem Wehrpflichtigen, der vor der
    Dienstzeit noch an der Lebensstellung der Eltern teilgenommen hat, diese Lebensstellung
    während des Wehrdienstes fort, soweit es sich um seine Freizeit außerhalb des
    militärischen Dienstes handelt.  Daraus darf aber nicht der Schluss gezogen werden, ein Sohn
    gutverdienender oder vermögender Eltern, der im Anschluss an die oder zwischen zwei
    Stationen der Ausbildung seiner Wehrpflicht nachkommt, sei unterhaltsmäßig wie ein
    volljähriges, studierendes Kind zu behandeln und habe daher Anspruch auf - ergänzenden -
    Unterhalt nach dem Maße der dafür in den gängigen Unterhaltstabellen vorgesehenen
    Sätze. Eine solche Handhabung sähe sich bereits der - auch vom BerGer. gesehenen -
    Schwierigkeit gegenüber, daß die neben dem Wehrsold gewährten Naturalleistungen der
    Bundeswehr bewertet werden müssten. Insbesondere aber ginge eine derartige schematische
    Praxis daran vorbei, dass dem wehrpflichtigen Soldaten, d. h. im Regelfall dem Grenadier,
    Gefreiten oder Obergefreiten, mit seinem Wehrsold und der Dezemberzuwendung bei
    anderweitig gedecktem Wohnbedarf zur Befriedigung im wesentlichen des verbleibenden
    Freizeit-, Freizeitkleidungs- und zusätzlichen Reisekostenbedarfs bereits Mittel in einer
    Höhe zur Verfügung stehen, wie sie ein auswärts studierendes Kind, das monatlich
    zwischen 900 DM und 1000 DM erhält, schwerlich für derartige Zwecke erübrigen kann.
    Daher ist es nicht gerechtfertigt, einem Wehrpflichtigen neben den zur Sicherung seines
    Lebensbedarfs gewährten Leistungen der Bundeswehr bereits deshalb einen ergänzenden
    Unterhaltsanspruch gegen die Eltern zuzusprechen, weil diese in günstigen
    wirtschaftlichen Verhältnissen leben.  Andererseits kann im Einzelfall ein besonderer
    Unterhaltsbedarf bestehen, den der Wehrpflichtige aus den Mitteln, die ihm von der
    Bundeswehr zufließen, nicht zu befriedigen vermag (so auch - zum Zivildienst - OLG
    Hamburg, FamRZ 1987, 409). Seine Anerkennung setzt indessen voraus, dass der
    Wehrpflichtige die besonderen Umstände, auf denen der Mehrbedarf beruht, konkret
    vorträgt. Derartiges kann etwa in Betracht kommen, wenn die Eltern dem Sohn vor dem
    Wehrdienst die Eingehung von nicht unbedeutenden, wiederkehrenden Verpflichtungen
    ermöglicht haben (z. B. Bezug von periodisch erscheinenden Veröffentlichungen,
    Mitgliedschaft in einem Sportverein, Musikunterricht o. ä.) und eine Beendigung der
    Verpflichtung nicht möglich, wirtschaftlich unvernünftig oder unzumutbar wäre, so
    dass
    der Wehrpflichtige die insoweit anfallenden, erheblichen Kosten weiter zu tragen hat.  So liegt der Streitfall nicht. Ein besonderer
    Unterhaltsbedarf des Kl., der aus dem Wehrsold nicht gedeckt werden kann, ist - auch
    hinsichtlich seiner Fahrtkosten - nicht festgestellt. Es wird auch nicht gerügt,
    dass
    entsprechendes Vorbringen übergangen worden sei. Deshalb stellt der Senat das die Klage
    abweisende Urteil des AG wieder her.  |